Hessischer Sozialminister Stefan Grüttner besucht Altenpflegeschule

Minister zeigt sich beeindruckt von Themenvielfalt in der Ausbildung

Der von den Schülern neu gestaltete Eingang der Altenpflegeschule.

Minister Grüttner im Gespräch mit den Schülern. Rechts: Die Schulleiterin Martina Werner-Ritzel.

Interessiert verfolgt der Minister die Ausbildung zum Altenpfleger/in.

Die Schüler zeigen dem Minister, was bei einer Fußverletzung zu tun ist.

Einen umfassenden Überblick über die Ausbildung in der Altenpflege verschaffte sich Stefan Grüttner, Sozialminister von Hessen, in dieser Woche in der Evangelische Altenpflegeschule Darmstadt von Mission Leben – Lernen. Die Evangelische Altenpflegeschule hatte dazu einen „Parcours“ mit insgesamt fünf Lernstationen zusammengestellt. Sie zeigten exemplarisch, was angehende Altenpfleger wissen und können müssen. Minister Grüttner zeigte sich überrascht über die Vielfalt der Ausbildungsinhalte, die weit über praktisches Wissen hinausgehen. So ging es in einer Lernstation um eine ethische Falldiskussion. Die Schülerinnen und Schüler wogen in einem konkreten Fall die verschiedenen Handlungsalternativen ab und bewerteten sie. Beziehungsarbeit zur betreuten Person, Fehleranalyse zur Verbesserung der Pflegeplanung und handfestes Praxiswissen – Anlage eines Pütterverbandes zur Thromboseprophylaxe – waren weitere Lernstationen.

Klassenübergreifender Unterricht

Mit Erstaunen erfuhren die Besucher aus Wiesbaden, dass die Schülerinnen und Schüler nicht nur von den Lehrkräften lernen. Der klassenübergreifende Unterricht, bei dem beispielsweise Schüler/innen aus dem dritten Ausbildungsjahr Wissen vermitteln und Handgriffe demonstrieren, spielt eine wichtige Rolle in der Ausbildung. „Diese Form der Wissensvermittlung ist auch für die fortgeschritteneren Schülerinnen und Schüler wichtig. Sie werden in ihrem späteren Berufsalltag immer wieder Praxisanleitungen durchführen und beraten. Dabei kommt es sowohl auf verständliche wie auch detaillierte Anweisung an. Es ist gut, wenn sie das schon vorher üben können.“, erläutert Schulleiterin Martina Werner-Ritzel.

Image und Realität klaffen auseinander

In der anschließenden Diskussion mit Schülerinnen und Schülern aus dem ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahr informierte sich Stefan Grüttner, wie sie zu dem Berufsfeld Altenpflege gekommen sind und welche Ideen sie zur Verbesserung haben. Am meisten macht den zukünftigen Altenpflegerinnen und Altenpflegern das schlechte Image und die geringe gesellschaftliche Anerkennung ihres Berufs zu schaffen. Die Vorurteile entsprächen in keiner Weise der Wirklichkeit, erzählten sie. Aspekte wie hohe Verantwortung, vielfältiges Fachwissen in den Bereichen Medizin, Psychologie und Organisation, Kreativität und hohe Anforderung an die Kommunikations- und Konfliktfähigkeit seien in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Sie hätten den Beruf bewusst gewählt und liebten ihn. An Anregung gaben die Schüler/innen Minister Grüttner auf den Weg, für bessere praktische Ausbildungsbedingungen zu sorgen. Den Pflegefachkräften fehle häufig neben den Pflegetätigkeiten die Zeit für praktische Anleitung. Hierfür sollten zukünftig zusätzliche Ausbilder in den Pflegebetrieben zur Verfügung gestellt werden.

 

<link http: www.hsm.hessen.de irj external-link-new-window>Lesen Sie dazu auch die Pressemitteilung des Ministeriums